Symposium: "Organisierte Kriminalität, internationaler Terrorismus und die Wirtschaft"

Redner2
Fotos: Manfred Gillert, Bischof & Broel

"Innere Sicherheit hat den Stellenwert eines sozialen Grundrechts.
Nur in einem Land, in dem die Bürger sicher leben, können sie ihre Freiheit wirklich entfalten."

Wir alle aber wissen, Organisierte Kriminalität und Terrorismus sind weiterhin eine ernste Bedrohung für unsere Gesellschaft. Daher müssen wir dieser gefährlichen Form der Kriminalität mit großer Entschlossenheit begegnen. Denn innere Sicherheit ist ein entscheidender Standortfaktor für unsere Wirtschaft.

Redner

Es wirkten mit:

Dr. Günther Beckstein, Bayerischer Staatsminister des Innern
Wolfgang Bayer, Risk Manager
Dr. Harald Ahrens, Faber-Castell Consulting
Johannes Jakobs-Woltering, Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft (Moderation)
Dr. Lorenz Raith, Aufsichtsratsvorsitzender Krones AG
Thomas Lechner, Geschäftsführender Gesellschafter ARNDT Sicherheit und Service
Stefan Schuster, MdL, Ausschuss Innere Sicherheit


Publikum1



Nürnberger Nachrichten vom 5.7.04

Fiese Tricks mit der Karte

Beckstein für Online-Buchung - Spionage in Firmen
von LORENZ BOMHARD

Innenminister Günther Beckstein hat die Wirtschaft zu weiteren Anstrengungen für hohe Sicherheitsstandards in den Betrieben aufgefordert.

Bei einer Tagung des Arbeitskreises "Bundeswehr und Wirtschaft" in Nürnberg nannte Beckstein den betrügerischen Umgang mit Scheckkarten als Beispiel. In etlichen Geschäften wird an den Kassen lediglich die Scheckkarte plus Unterschrift verlangt. Abgerechnet wird anschließend mit dem Beleg. Sicherer sind Verfahren, bei denen online geprüft wird, ob die Karten gültig sind. Dazu wird die meist vierstellige Geheimnummer verlangt. Wie bereits die Nürnberger Kriminalpolizei forderte Beckstein Unternehmen auf, "vollständig auf Online-Verfahren" umzustellen.

Anlass für die Initiative sind stark wachsende Zahlen bei Betrugsdelikten: "Taschendiebe wissen genau, in welchen Läden sie mit gestohlenen Karten auf Einkaufstour gehen können, ohne die Geheimnummer wissen zu müssen.

Freilich ging es bei der Veranstaltung mit Sicherheitsexperten wie Wolfgang Bayer, Harald Ahrens von Faber-Castell, Lorenz Raith von Krones und Thomas Lechner von Arndt auch um weitere Bedrohungen: Wie können sich Firmen vor Sabotage und Spionage schützen? Ahrens bemängelt, dass vielfach noch das Bewusstsein für die Sicherheit fehlt, obwohl Chefs, die das Thema Risikomanagement vernachlässigen, laut Gesetz belangt werden können.

Ein "riesiges Thema" ist derzeit die Sicherheit der firmeninternen Computernetze. Konkurrenten verschaffen sich Vorteile, wenn sie problemlos Konstruktionspläne, Geschäftsstrategien und Kundendaten ausspähen können, sagt Ahrens. Auch Behörden und Energieversorger müssen sich gegen solche Angriffe wappnen. Erster Schritt zu einem besseren Schutz sind Risikoanalysen. Aber Betriebssicherheit bleibt Daueraufgabe: "Wir müssen immer einen Schritt schneller sein als mögliche Angreifer", hieß es.



Begrüßung


Auszug aus Marlen News vom August 2004

Internationaler Terrorismus, Organisierte Kriminalität (OK) und die Wirtschaft?

Symposium des Arbeitskreises Bundeswehr und Wirtschaft (AkBwW) verdeutlicht die Verantwortung der Wirtschaft für die Sicherheit von Mitarbeitern und Unternehmenswerten.

Mehr als 300 Führungskräfte aus Wirtschaft, Verwaltung und öffentlichem Leben trafen sich  im Hilton Hotel zum intensiven Meinungsaustausch über ein brisantes und hoch aktuelles Thema: "Internationaler Terrorismus, OK und die Wirtschaft?" Der Vorsitzende des AkBwW,  Johannes Jakobs-Woltering zeigte den Ernst der Lage auf und fragte: "Haben wir ein zutreffendes Lagebild? Stimmen unsere Bedrohungsanalysen? Welche Verantwortung tragen Führungskräfte in Wirtschaft, Verwaltung und Öffentlichem Leben für Menschen, Unternehmen und Infrastruktur in unserem Lande und wie gehen sie mit dieser Verantwortung um?"  

In seinem Grundsatzreferat kam Dr. Günther Beckstein schnell zur Sache. Der bayerische Staatsminister des Innern ging  zunächst auf die gestiegene Bedrohung durch den Internationalen Terrorismus ein und erinnerte daran, dass auch Bundesinnenminister Schily vor wenigen Wochen bei Vorstellung des Verfassungsschutzberichts den islamischen Terrorismus als Sicherheitsproblem Nr. 1 in Deutschland bezeichnet habe. Daneben aber fordert er: "auch die Organisierte Kriminalität nicht aus den Augen zu verlieren". Die OK versuche in besonderer Weise Einfluss auf die Wirtschaft und ihre Abläufe zu gewinnen.  Hierdurch erlitten Unternehmen und Volkswirtschaft jährlich Verluste in Millionenhöhe. Daher betonte Beckstein die Verantwortung der Wirtschaft und der privaten Sicherheitsdienste: "Wir sind uns einig, das Staatliche Gewaltmonopol hat sich bewährt. Was wir aber darüber hinaus brauchen ist eine engagierte Mitarbeit unserer Wirtschaft. Private Sicherheitsunternehmen ergänzen die staatliche Arbeit in sinnvoller Weise". Besonderen Dank richtete Beckstein an den Geschäftsführer der Firma ARNDT, der gleichfalls als Referent geladen war: "Ein Unternehmer, der mit seinen rund 2000 Beschäftigten auch in Bayern zu einer Verbesserung der Sicherheit beiträgt."

Die hochkarätige Besetzung des Podiums  garantierte eine umfassende Analyse der Problematik.

Bürgermeister Horst Förther, (verantwortlich für Sport, Feuerwehr etc.) richtete den Blick auf die WM 2006: "Bei allem Werben für Verständnis, Integration und Toleranz muss der Bedrohung durch den internationalen Terrorismus mit Wort und Tat entgegen getreten werden!"

Wolfgang Bayer stellte die umfassende Risikoanalyse in Unternehmen an den Anfang seiner Betrachtungen. Der erfahrene Risiko Manager verdeutlichte: "Eine effektive Schadensprävention erfordert den Aufbau eines professionellen Security Risk Managements."

Dies betonte auch Dr. Harald Ahrens von Faber Castell Consulting. Er könne nicht begreifen, dass in vielen Firmen vergleichsweise wenig getan werde, um einen dem heutigen Stand der Technik entsprechenden Schutz aufzubauen: "Die Aufsichtsräte, Vorstände und Geschäftsführer sollten sich intensiv mit diesem Thema beschäftigen, wenn sie Schaden von ihrer Firma und von sich selbst abwenden wollen. Mit dem Aktiengesetz und dem ergänzenden Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich  vom 27.04.1998 (KonTraG) hat der Gesetzgeber den genannten Personenkreis in die Pflicht genommen."

Hier gab ihm Dr. Lorenz Raith in vollem Umfang Recht. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Krones AG und Aufsichtsrat verschiedener mittelständischer Unternehmen stellte klar: "Innere Sicherheit ist Chefsache. Die Mitarbeiter müssen spüren und aus vorbildhaftem Verhalten der Unternehmensspitze erleben, dass "Sicherheit" nicht nur Sache eines "Sicherheitsbeauftragten" ist".

In einer angeregten Diskussion verdeutlichte Rita Kamm-Schuberth von der N-ERGIE, dass ihr Unternehmen ständig alle Sicherheitsvorkehrungen überprüfe und wo notwendig Anpassungen an die Lageentwicklung zum Schutze der Verbraucher vornehme.  Hier arbeite die N-ERGIE eng mit der Sicherheitsfirma ARNDT zusammen.

Im Anschluss an die Diskussion gab es eine freudige Überraschung für Angehörige von Bundeswehr, Polizei, Feuerwehr und der privaten Sicherheitswirtschaft.

Ehrungen

Der bayerische Staatsminister des Innern ehrte Oberleutnant zur See Joachim Daetz, Hauptkommissar Uwe Kokotek, Brandamtsrat Jürgen Baumeister, und Bernd Gutte, Objektschutzleiter der Firma ARNDT, für ihren Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit. Die Anerkennung beinhaltete gleichzeitig je zwei Freiflüge mit dem Euro Heli über dem Frankenland. Die Inanspruchnahme des Geschenks sei auch während der regulären Dienstzeit möglich, schmunzelte Dr. Beckstein bei der Übergabe der Urkunden, quasi  als Weiterbildungsmaßnahme, um den eigenen Einsatzbereich auch aus der Luft kennen zu lernen. Die 300 Teilnehmer des Symposiums applaudierten begeistert.

Publikum2

Mit einem lukullischen Buffet ließ der Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft die Veranstaltung ausklingen.

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15.10.04

Höchstes Lob erhielt Monika Merkel für die Broschüre des AkBwW über das Symposium
"Organisierte Kriminalität, Internationaler Terrorismus und die Wirtschaft" aus berufenem Munde.

Dr. Günther Beckstein, Bayerischer Staatsminister des Innern und stv. Ministerpräsident sieht hier
" ...einen gelungenen Appell an die verantwortlichen Führungskräfte in Wirtschaft, Verwaltung und öffentlichem Leben, sich mit dem Thema "Sicherheit" intensiver zu befassen…"

Lob für Monika Merkel