Nürnberger Sicherheitstagung 2006 "Deutsche Interessen in der Außen- und Sicherheitspolitik"

Marlen News , August 2006

Sicherheit für unser Land!

Viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Bundeswehr traf sich auch in diesem Jahr zur 6. Nürnberger Sicherheitstagung.

„Deutsche Interessen in der Außen- und Sicherheitspolitik“, so lautete das Thema der zweitägigen Expertentagung im Presse Club Nürnberg.


 

In seinen Grußworten stellte Johannes Jakobs-Woltering, der Vorsitzende des Arbeitskreises Bundeswehr und Wirtschaft (AkBwW), klar, dass die Nürberger Sicherheitstagung keine Konkurenzveranstaltung zur Münchner Sicherheitstagung sein soll:

„Während sich die Münchner Sicherheitstagung mit den großen weltpolitischen Fragen befasst, stehen bei der Nürnberger Sicherheitstagung die Deutschen Interessen im Zentrum der Betrachtungen.“




Generalleutnant Edgar Ludwig Trost und der Sicherheitspolitische Experte Hildebrecht Braun führten gemeinsam durch die Partei- und Organisationen übergreifende Tagung. Beteiligt waren der Deutsche Bundeswehrverband, der Deutsche Reservistenverband, die Clausewitz-Gesellschaft, die Thomas Dehler Stiftung, die Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik, die NZ und der Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft.



Oberst Bernhard Gertz und Lorand Szüszner, Sozialreferent des AkBwW

General Wolfgang Schneiderhan, der Generalinspekteur der Bundeswehr, umriss in seiner Grundsatzrede den Beitrag der Bundeswehr zur ressortübergreifenden Sicherheitsvorsorge. Der oberste Soldat beschrieb die Streitkräfte als Instrument unter dem Primat der Politik. Die Politik müsse die Interessen Deutschlands zunächst definieren, dann aber gehöre der Wille dazu, sie auch durchzusetzen. Allerdings seien die militärischen Optionen jeweils nur eine von vielen. Den anstehenden Kongoeinsatz verteidigte Schneiderhan vehement gegen Kritik: „Da wird der Eindruck erweckt, wir gingen als Anfänger irgendwohin, dem ist aber nicht so.“



Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan und Johannes Jakobs-Woltering, im angeregten Meinungsaustausch

Oberstleutnant Johannes Jakobs-Woltering unterstrich, dass auch er sich immer wieder von Können, Einsatzwillen und -bereitschaft der Bundeswehrsoldaten überzeugt habe. Der langjähriger Korrespondent des Bundeswehrfernsehens beklagte aber auch, dass die Zahl der Soldaten, die dem Anforderungsprofil für die Auslandseinsätze tatsächlich gerecht würden, eindeutig zu gering sei: „Hier muss die Bundeswehr mehr Mittel für ein besseres Marketing bereitstellen, damit sich d i e jungen Leute für uns interessieren, die wir brachen.“.



Johannes Jakobs-Woltering, Professor Dr. Kurt Biedenkopf und Hildebrecht Braun

Professor Kurt Biedenkopf verlangte erst das eigene Haus in Ordnung zu bringen: „ damit wir glaubwürdig werden“.

Zu den wesentlichen deutschen Interessen zählte der ehemalige Ministerpräsident Sachsens den Schutz des Landes und die europäische Integration.

Hier leiste auch die Bundeswehr einen wesentlichen Beitrag.

Das hörte der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberst Bernhard Gertz gerne: „Überall wo wir jetzt sind, haben wir es geschafft, als Vermittler zu wirken. Selbst in Serbien, wo wir zunächst mit den größten Vorbehalten empfangen wurden“.

Dr. Ulrich Mössner, Geschäftsführer der Bayerngas GmbH, ging auf die Energieabhängigkeit Deutschlands ein. Hier liegen seiner Meinung nach lebenswichtige Sicherheitsinteressen unseres Landes.

Auch im kommenden Jahr soll die Sicherheitstagung in Nürnberg stattfinden.

 
 

Pressesprecherin Monika Merkel mit Staatsminister Günther Gloser und Wirtschaftsminister Walter Hirche



Chin Nguyen und sein Hiro Sakao Team begeisterten die Tagungsteilnehmer mit Sushi.


Intensiver Meinungsaustausch am Rande der Tagung. Hier spricht Rudolf Dressler über seine Zeit als Botschafter in Israel.


Die Nürnberger Zeitung berichtete ausführlich in ihren Ausgaben vom 08./09.07.2006 und vom 10.07.2006.