Leistungsschau der Rettungs- und Sicherheitskräfte vom 23.05.-25.05.2003

Der Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft (AkBwW) hat die erstmals in dieser Größenordnung stattgefundene Leistungsschau der Rettungs- und Sicherungskräfte im Großraum Nürnberg/Fürth finanziert und einen aus fünf LKW bestehenden Hilfskonvoi organisiert und nach Bosnien entsandt.

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Sonntagsblitz vom 25.5.03

Die Rettungskräfte zeigen ihr Können

Zugkräftige Leistungsschau - Heute wird ein Lkw-Hilfskonvoi verabschiedet

NÜRNBERG - Die Idee entstand vor zwei Jahren auf einem beschaulichen Sommerfest der Nürnberger Berufsfeuerwehr und der Bundeswehr. Inzwischen ist eine gigantische Schau daraus geworden. Auf Initiative von Oberstleutnant Johannes Jakobs-Woltering vom Verbindungskommando 633 haben sich alle Rettungs- und Sicherheitskräfte im Großraum Nürnberg/Fürth zusammengetan, um der Öffentlichkeit ihr Können vorzuführen.

Rund 10000 Menschen haben die Veranstaltung auf dem Flohmarktgelände Ecke Rothenburger-/ Gebersdorfer Straße mit umfangreichem Rahmenprogramm gestern bereits besucht. Heute geht es weiter. Gegen 17 Uhr soll ein Hilfskonvoi durch Innenminister Günther Beckstein nach Sarajevo verabschiedet werden.

Der Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft schickt insgesamt fünf Lkw, die Mercedes-Benz kostenlos zur Verfügung gestellt hat, in die bosnische Hauptstadt. Die Fahrzeuge haben unter anderem Schulmöbel und Computer geladen, aber auch 20 Tonnen Babynahrung, sechs Tonnen Stahlblech zur Abdeckung eines Bürgermeisteramtes und Spielzeug sind dabei.

Vor der Abfahrt des Konvois zeigen Retter und Helfer aber noch einmal ihre Einsatzbereitschaft bei Naturkatastrophen wie dem Elbe-Hochwasser im vergangenen Jahr, aber auch bei möglichen terroristischen Anschlagen. Beteiligt sind neben Feuenwehren und Militär auch Polizei, Bundesgrenzschutz (BGS) und Technisches Hilfswerk (THW) sowie alle Hilfsdienste vom BRK bis zu den Johannitern. Sie alle führen der Öffentlichkeit, aber auch Politikern die Notwendigkeit eines funktionierenden Katastrophenschutzes vor Augen.

Zu den Programmhöhepunkten gehören heute noch einmal ein Hubschraubereinsatz mit Höhenrettungsgruppe (11 Uhr und 16.30 Uhr), Kampfsportvorführungen und Hundestaffel (13.30 Uhr) und die technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen (15 Uhr).

Kinder- und Jugendbetreuer der Feuerwehr sowie der Sanitätsorganisationen haben ein "Kinderland" aufgebaut. Dazu gehören unter anderem Kinderlöschzug, Hüpfburg und Bierkastenklettern. Den Verantwortlichen geht es aber nicht nur um Spiel und Spaß oder um spektakuläre Vorführungen. Alle beteiligten Behörden und Organisationen informieren außerdem über Berufsbilder und Möglichkeiten der Mitarbeit. Sie zeigen Fahrzeuge und Geräte.

Nürnbergs OB Ulrich Maly und sein Fürther Kollege Thomas Jung zeigten sich bei einem gestrigen Besuch beeindruckt vom Erfolg der Initiative. mik

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Ausprobieren ist bei der Schau der Rettungs- und Sicherheitskräfte Trumpf: Dieses Mädchen durfte sich in Uniform auf ein Polizeimotorrad setzen. Foto: Matejka

Nürnberger Nachrichten vom 26.5.03

"Hilfesystem funktioniert"

Beckstein zeigte sich von der Leistungsschau beeindruckt

Als gutes Beispiel dafür, dass die "Zusammenarbeit von zivilen und militärischen Helfern nicht nur auf dem Papier steht", lobte Innenminister Günther Beckstein die "Leistungsschau der Rettungs- und Sicherheitskräfte" in Nürnberg.

Die Vorführungen, so der Politiker, hätten das gut funktionierende Hilfeleistungssystem im Bereich Sicherheit und Katastrophenschutz im Freistaat auf eindrucksvolle Weise demonstriert. Die enge Verzahnung der Arbeit von berufsmäßigen und ehrenamtlichen Kräften sei hervorragend gelungen. Weit mehr als 20000 Menschen hatten nach Angaben des Initiators, Oberstleutnant Johannes Jakobs-Woltering, am Wochenende das Flohmarktgelände Ecke Rothenburger-/Gebersdorfer Straße besucht. Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr und Rettungsorganisationen hatten dort ihre Ausrüstung und ihre Einsatzfähigkeit unter Beweis gestellt. (Fotos dazu sind unter www.nordbayern.de zu sehen)

Gestern Nachmittag verabschiedete Beckstein einen Konvoi nach Sarajevo. Die fünf Lkw bringen Hilfsgüter nach Bosnien. Zusammengestellt hatte den Transport der Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft, unterstützt von zahlreichen Firmen. nn


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Innenminister Günther Beckstein (2.v.l.) und Oberstleutnant Johannes Jakobs-Woltering (4.v.l.) verabschiedeten den Hilfs-Konvoi. Foto Eduard Weigert


Nürnberger Zeitung vom 18.06.03

Die Hilfe ist angekommen

Sechs Tonnen Stahlblech für das Dach des Gemeindehauses von Kalinovik in Bosnien & Herzegowina hat die Firma Klöckner Stahl- und Metallhandel Nürnberg gestiftet, das entspricht einer Fläche von 1200 Ouadratmetern. Auf dem Bild die Bürgermeisterin von Kalinovik, Jagoda Regoje, links neben ihr Oberstleutnant Jakobs-Woltering vom Verbindungskommando 633 in Nürnberg und rechts neben der Bürgermeisterin Oberstleutnant Eberhart Jendricke. Er ist der verantwortliche Stabsoffizier für die Unterstützung des Wiederaufbaus durch die deutschen SFOR-Einheiten und hat die Hilfsgüter sozusagen auf dem kleinen Dienstweg bei Jakobs-Woltering angefordert. Der Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft Nürnberg hatte mit fünf von Mercedes-Benz gesponserten Lastzügen Hilfsgüter im Wert von mehr als 50000 Euro in das Krisengebiet gebracht. Von der kompletten OP-Ausstattung für das Krankenhaus in Goraschde über Computer für die Lehrerfortbildung in Sarajevo bis zu Babynahrung und Spielzeug für ein Flüchtlingslager in Medjougorje sind alle Hilfsgüter durch Firmen aus dem Großraum Nürnberg gestiftet worden. "In den letzten zehn Jahren war ich mehrfach in Bosnien & Herzegowina im Einsatz, und daher freut es mich ganz besonders, dass nun unser Nürnberger Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft die notwendigen Maßnahmen zur Stabilisierung des Friedens mit unterstützt", so Oberstleutnant Jakobs-Woltering.

Bosnienhilfe
Foto: Andreas Jutzi