Erster „Aerospace-Recruiting-Tag“ in Oberpfaffenhofen


Unternehmenspräsentationen mit je einem 10-Minütigen Briefing leiteten die Veranstaltung ein.


„Über 2.000 Jobs in der Luft- und Raumfahrt sind derzeit unbesetzt. Dabei würde es durchaus geeignete Mitarbeiter für Luft- und Raumfahrtunternehmen geben, vor allem auch aus dem Bereich der Bundeswehr.“ Damit beschreibt Monika Jakobs-Woltering, Referentin für Integration im Arbeitskreises Bundeswehr & Wirtschaft Bayern (AkBwW), eine neue gemeinsame Initiative von AkBwW und bavARia e.V., die zum Ziel hat, ausscheidenden Zeitsoldaten berufliche Perspektiven in der bayerischen Luft-, Raumfahrt und Satellitennavigation aufzuzeigen.
Die erste Veranstaltung der Initiative fand nun im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) in Oberpfaffenhofen unter der Schirmherrschaft von Martin Zeil, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, und Generalleutnant Johann Dora, Stellvertreter des Generalinspekteur der Bundeswehr, statt.

Die Veranstaltung hatte zum Ziel, aus dem Dienst ausscheidenden Zeitsoldaten die beruflichen Möglichkeiten in der bayerischen Aerospace- und Satellitennavigationsindustrie aufzuzeigen und einen ersten Kontakt zu Personalverantwortlichen aus den Unternehmen und Forschungseinrichtungen dieser Branchen zu vermitteln. Im Gegensatz zu klassischen Jobbörsen wurde im Rahmen dieser Veranstaltung darauf Wert gelegt, dass nur eine begrenzte Anzahl ausgewählter und passend qualifizierter Bewerber eingeladen wurde. Die Auswahl der 120 Soldaten erfolgte anhand von Stellenprofilen der beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Zielgruppe waren Zeitsoldaten aus ganz Süddeutschland, die binnen der nächsten 15 Monate aus dem aktiven Truppendienst ausscheiden und die die geforderten beruflichen Qualifikationen aufweisen.

 

Folgetermine für Vorstellungsgespräche standen sowohl bei den Firmenvertretern von Atena Engineering GmbH, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt  (DLR), Do Professional Services GmbH, EADS, Eurocopter, ESG – Elektroniksystem- und Logistik-GmbH und Matis Deutschland GmbH als auch bei den Soldaten im Vordergrund des Interesses.  

 

Eine „Offz/Uffz-Weiterbildung“ im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Oberpfaffenhofen rundete das anspruchsvolle Programm ab.



Einweisung in das Galileo Kontrollzentrum.
 


Flugzeuge des wissenschaftlichen Flugbetriebs, dem größten in Europa, fanden beim Rundgang besonderes Interesse.



Meinungsaustausch und Beratung unter Kameraden: Johannes Jakobs-Woltering mit Hptm. Gerhard Omasreiter, stv Leiter technische Flugunfall und Zwischenfalluntersuchung vom Luftwaffeninstandhaltungsregiment 1 und Hptm. Dipl.-Ing. Günther Ammering, Bereichsleiter Bodengeräte und zentrale Werkstätten im Systemzentrum Luftfahrzeugtechnik. Beide Hauptleute werden im  kommenden Jahr in die Wirtschaft wechseln und konnten vielversprechende Vorstellungstermine vereinbaren.

 
Der Arbeitskreis "Bundeswehr & Wirtschaft" als ein bayernweites Netzwerk von Angehörigen und Vertretern der Bundeswehr, von Unternehmen, Behörden und Verbänden hat sich u.a.  die erfolgreiche Wiedereingliederung ausscheidender Zeitsoldaten in das zivile Berufsleben in Ergänzung und in Kooperation mit dem BfD zum Ziel gesetzt. Zu diesem Zweck organisieren die AK-Mitglieder jedes Jahr eine Vielzahl unterschiedlicher Weiterbildungs- und Vermittlungsmaßnahmen. Monika Jakobs-Woltering beschreibt die Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Wiedereingliederung folgendermaßen: „ Je besser die Stellenbeschreibung, um so treffsicherer kann die Auswahl der Teilnehmer erfolgen. Aber nur dort wo Kommandeure, Kompaniechefs und Personaloffiziere ihrer Verantwortung für die berufliche Neuorientierung der ihnen anvertrauten Soldaten ernst nehmen, sind wir im Ziel.“

„In Oberpfaffenhofen waren alle Beteiligten voll des Lobes“ fasste der ehemalige SAZ 12, Hptm d.R. Axel Repetzki - heute Personalchef bei ESG Elektroniksystems- und Logistik GmbH – zusammen. Und Dr. Martin Haunschild, Vorstand von bavARia e.V., ergänzt: „Die Soldaten waren begeistert, weil ihnen greifbare konkrete Perspektiven für ihren weiteren beruflichen Werdegang aufgezeigt wurden und die rd. 20 Firmenvertreter, weil sie mit ihren Jobangeboten auf ein nahezu kongruentes Bewerberklientel trafen.“

“ Da lohnt es sich“ so Brigitte Schneider von Do Professional Services „intensive Einzelgespräche mit den Bewerbern - mit dem klaren Ziel der Einstellung - zu führen.“

Auch die Schirmherren zeigten sich stolz über die gelungene Veranstaltung. Zum nächsten „Aerospace-Recruiting-Tag“, am 9. Juni 2010 auf der ILA in Berlin, haben Staatsminister Martin Zeil und Generalleutnant Johann Dora daher ihre Teilnahme bereits zugesagt.

Im Rahmen eines Parlamentarischen Abends in der Bayerischen Landesvertretung wird Staatsministerin Emilia Müller diese erfolgreiche bayerische Initiative einem bundesweiten Interessentenkreis vorstellen.