Seit
28 Jahren unterstützt der Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft
(AkBwW) die aus der Bundeswehr ausscheidenden Soldatinnen und Soldaten
auf Zeit bei ihrer beruflichen Neuorientierung, zuerst im Großraum
Nürnberg inklusive Standort Roth, später in Nordbayern und jetzt auf
Wunsch der bayerischen Staatsregierung in ganz Bayern.
ROTH (rei)- Seit neun Jahren veranstaltet das Kampfhubschrauberregiment 26 "Franken" in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft einmal im Jahr ein Berufsinformationsseminar für bald ausscheidende Soldatinnen und Soldaten auf Zeit aus dem Standort Roth und aus anderen Garnisonen im Freistaat. Auch die diesjährige Veranstaltung fand im Offizierheim der Otto-Lilienthal-Kaserne statt. Als hochrangiger Vertreter der Bundeswehr nahm Generalmajor Wolfgang Born aus der Abteilung "Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten im Bundesministerium der Verteidigung" teil.
Neben zahlreichen Soldatinnen und Soldaten, die in der nächsten Zeit ihren Dienst in der Bundeswehr beenden werden, waren auch rund 20 Offiziere aus bayerischen Verbänden als "Hospitanten" anwesend. Sie sollen sich als Vertreter des Personalwesens in ihren Heimatgarnisonen für den zivilberuflichen Wiedereinstieg ihrer Kameradinnen und Kameraden engagieren und beratend tätig werden. Zudem ist der Deutsche Bundeswehrverband daran interessiert, dass der AkBwW das Netzwerk für die Betreuung der länger dienenden Uniformträger noch enger knüpft, wie der AkBwW-Vorsitzende , Oberstleutnant a. D. Johannes Jakobs-Woltering, erläuterte.
Gastgeber Oberstleutnant Michael Mittelberg (Kommandeur des Kampfhubschrauberregiments 26) und Generalmajor Wolfgang Born forderten in ihren Grußworten die Seminarteilnehmer auf, sich planmäßig und gezielt auf das Zivilleben vorzubereiten, sich ein Bild von den zivilberuflichen Anforderungen und Chancen zu verschaffen, um eine reibungslose Wiedereingliederung in die zivile Arbeitswelt zu erreichen.Monika Jakobs-Woltering vom Arbeitgeberservice der Nürnberger Arbeitsagentur, die wortgewandt die anschließende Vortragsreihe moderierte, gab Hinweise zum Arbeitsmarkt in Bayern. Trotz der wirtschaftlichen Krise würden leistungsfähige und qualifizierte Mitarbeiter immer wieder gebraucht und sogar gesucht. Die ausscheidenden Soldaten auf Zeit würden auch nicht alleine gelassen. Der Vorteil dieser Personengruppe liege darin, dass die abgeschlossene Berufsausbildung durch die Erfahrungen und Ausbildungsgänge in der Bundeswehr ergänzt würden und so adäquate Partner für die Wirtschaft bereit stünden.
In den folgenden Beiträgen nahmen Vertreter aus unterschiedlichen Branchen - von der Dienstleistung über den Einzelhandel bis zur Industrie und der Polizei sowie Beauftragte der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, eines Bildungsunternehmens, des Luft- und Raumfahrtverbandes "bavAirea", aus Handwerkerinnungen und des Berufsförderungsdienstes der Bundeswehr Stellung zu den Themen "Personalbedarf, Auswahlverfahren und Weiterbildung".
In einem
Punkt waren sich dabei alle Redner einig. Grundlage aller Bemühungen,
in der freien Wirtschaft oder auch im öffentlichen Dienst wie der
Polizei Fuß zu fassen, bleibt die Bereitschaft, sich ständig
weiterzubilden, eine gehörige Portion Flexibilität und Mobilität,
Eigeninitiative, Einsatzfreude und natürlich die physische und
psychische Belastbarkeit.
Der AkBwW Bayern mit dem Sitz in Nürnberg ist neben dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr bereit, interessierte Soldatinnen und Soldaten entsprechend zu beraten. Dafür stehen im Arbeitskreis kompetente Gesprächspartner zur Verfügung. Die Gesprächsvermittlung kann über die Personaloffiziere der Verbände erfolgen. Schon beim gemeinsamen Mittagessen und während des Rundgangs durch den technischen Bereich der Heeresflieger konnten die ersten Kontakte geknüpft werden.