Jahresabschluss und Benefizkonzert


Das Benefizkonzert zu Gunsten der Schülerprojekte der Bürgerstiftung Nürnberg bewegte sich auf hohem künstlerischen Niveau. Die vom Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft Bayern (AkBwW) unter Schirmherrschaft der Bayerischen Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Christine Haderthauer, und Generalleutnant Carl-Hubertus von Butler, Befehlshaber des Heeresführungskommandos, organisierte Veranstaltung, begeisterte das  Publikum im vollbesetzten Historischen Rathaussaal der alten Reichsstadt Nürnberg. Der Spendenbetrag lag zu Konzertbeginn bei rund 20000 Euro.


Hervorragend die Darbietungen der aus neun Blechbläsern gebildeten Kammerbesetzung des Heeresmusikkorps 12 aus Veitshöchheim, des daraus formierten Blechbläserquintetts und eines Saxofonquartetts des Heeresmusikkorps. Der musikalische Bogen der Veitshöchheimer Bläser spannte sich von Werken des Barockkomponisten Georg Friedrich Händel über Melodien von Dimitri Schostakowitsch und George Gershwin bis zu Kompositionen im Blues-, Jazz- und Ragtime-Rhythmus. Die verbindenden und informativen Worte dazu steuerte Oberstleutnant Burkhard Zenglein, der Chef des Heeresmusikkorps 12, bei.


Als Gast zelebrierte die Pianistin Julia Goldstein-Manz zwei Werke von Frederic Chopin. Dabei bot die Künstlerin am Flügel absolute Spitzenklasse. Tempi, Exaktheit, gefühlvolle Wechsel in Betonung und Lautstärke sowie eine vollkommene Beherrschung des Instruments - zudem spielte sie ihre Vorträge auswendig - wurden zu Recht begeistert gefeiert.


Dass auch Soldaten außerhalb eines Musikkorps talentierte Musiker sein können, bewies Brigadegeneral Reinhard Wolski, der oberste Heeresflieger der Bundeswehr. Einfühlsam begleitet von Pianistin Goldstein-Manz steuerte er zwei romantische Musikstücke mit der Querflöte bei. Wie schon im Vorjahr reihte er sich nahtlos in die Phalanx der professionellen Protagonisten auf beachtlichem Niveau ein.


"Europa muss zusammen wachsen und gestärkt werden". So erläuterte Moderatorin Monika Jakobs-Woltering das Motto der Veranstaltung. Was in der Musik - als Beispiel nannte sie den "Dreistaatler Chopin" - schon vor langer Zeit gelungen sei, werde in der Gegenwart vollendet. Eine der Voraussetzungen sei der Mauerfall vor 20 Jahren gewesen.


In ihrem Grußwort lobte Schirmherrin Christine Haderthauer den Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft, der sich aus regionalen Anfängen im Großraum Nürnberg zu einer bayernweiten Institution entwickelt habe. Seit 30 Jahren kümmere sich der Arbeitskreis um die aus der Bundeswehr ausscheidenden Soldatinnen und Soldaten auf Zeit bei deren Eingliederung in den zivilen Arbeitsmarkt. Diese Aufgabe sei auch eine große Herausforderung für die ganze Gesellschaft. Schließlich hätten sich diese Frauen und Männer ganz bewusst auf mehrere Jahre in den Dienst des Gemeinwohls gestellt, so die Ministerin.


In Bayern sei es 2008 gelungen, rund 93 Prozent der ausgeschiedenen Soldatinnen und Soldaten verzugslos in der zivilen Arbeitswelt unterzubringen. Aber auch der Rest habe ein Recht auf Wiedereingliederung. Ziel müsse sein, die erheblichen Potenziale der Bundeswehr-Ausscheider zu nutzen. Den AkBwW bat Ministerin Haderthauer schließlich, die erfolgreiche Tätigkeit "in und für Bayern" tatkräftig fortzusetzen.


Co-Schirmherr Hubertus von Butler bekannte, bei der Benefizveranstaltung auch emotional dabei zu sein. Der Erlös diene zudem einem guten Zweck in der Region Nürnberg. Der AkBwW bemühe sich seit Jahren, auch durch Kontakte mit der Wirtschaft, den Zeitsoldaten eine Perspektive zu geben. Damit gerate man aber nicht in Konkurrenz zur zivilen Arbeitsvermittlung, sondern setze auf Kooperation, meinte der General dazu.


Die ausscheidenden Zeitsoldaten würden selbst viel Positives in die Arbeitswelt einbringen, nämlich Führungsfähigkeit, Gemeinschaftsgeist, Teamdenken und zielorientiertes Handeln auch unter Belastung. Lob und Dank gebühre dem Ehepaar Jakobs-Woltering - Johannes fungiert seit Jahren als Vorsitzender, Monika führt ehrenamtlich die Geschäfte des AkBwW - für ihren nimmermüden Einsatz.




Dass diese Leistungen auch von der Bundeswehrführung gewürdigt werden, zeigte sich in einer besonderen Ehrung. Monika Jakobs-Woltering wurde für ihre Verdienste von den Generälen von Butler und Wolski mit dem vom Bundesminister der Verteidigung verliehenen "Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber" ausgezeichnet.






Auch Ehrengast Oberst Ulrich Kirsch, der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, fand lobende Worte für die Arbeit der Nürnberger Arbeitskreis-Macher. "Weiter so", befand er militärisch knapp und sicherte die Kooperationsbereitschaft des Bundeswehrverbandes beim weiteren Ausbau des "zivil-militärischen Netzwerkes" zu.




Impressionen
 















   

Text: Günter Reichel

Bilder: Bischof und Broel