Besuch des Verteidigungsministers Dr. Peter Struck in Fürth und Nürnberg vom 07.-08.08.2003

"Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt!"

Mit diesem vielzitierten Satz hat der Bundesminister der Verteidigung, Dr. Peter Struck, verdeutlicht, dass die klassische Landesverteidigung nicht mehr an erster Stelle der Aufgaben der Bundeswehr steht. Im Hotel Pyramide in Fürth sprach er zum Thema "Quo vadis Bundeswehr".

Auf Einladung des Arbeitskreises Bundeswehr und Wirtschaft nahmen 250 Repräsentanten aus Wirtschaft, Verwaltung und öffentlichem Leben die Gelegenheit wahr, sich über die aktuelle sicherheits- und außenpolitische Lage aus erster Hand zu informieren.

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Foto: Manfred Gillert, Bischof & Broel

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Foto: Manfred Gillert, Bischof & Broel


Foto: Manfred Gillert, Bischof & Broel


Foto: Manfred Gillert, Bischof & Broel


Foto: Manfred Gillert, Bischof & Broel


Fürther Nachrichten vom 9.8.03

Verteidigungsminister Peter Struck beim Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft

Nach der Rede die Wasserpfeife

250 Gäste im Wintergarten der Pyramide - "Zukunft der Bundeswehr im Ausland"

FÜRTH - Die Hemdsärmel hochgekrempelt und die Krawatte gelockert: Betont lässig kletterte Verteidigungsminister Peter Struck auf die Bühne im Wintergarten des Hotels Pyramide. Vor 250 Gästen sprach der Sozialdemokrat auf Einladung des Arbeitskreises Bundeswehr und Wirtschaft über die neuen Herausforderungen der Bundeswehr.

Ohne Umschweife erläuterte der Minister den Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und öffentlichem Leben, wo er die Aufgaben der Armee sieht: "Die Zukunft der Bundeswehr liegt im Ausland", meinte er kurz. Von den tropischen Temperaturen in Franken schlug er die Brücke zu den Soldaten, die in Afghanistan bei bratender Hitze ihren Dienst tun. Trotz Gefahren, zum Beispiel durch Anschläge von Selbstmordattentätern, sprach sich der Minister für ein weiteres Engagement der Bundeswehr am Hindukusch aus. "Wir sind jetzt an einem Wendepunkt angekommen", sagte Struck und führte weiter aus: "In Kabul herrscht Stabilität, in anderen Regionen noch nicht." Hier könne die internationale Staatengemeinschaft nun mit Wiederaufbauteams für Sicherheit sorgen, schlug der Minister vor. Unter dem Schutz bewaffneter Soldaten sollen militärische und zivile Helfer den Aufbau von Infrastruktur und Verwaltung vorantreiben.

Die Hoffnungen auf Aufträge der Bundeswehr für die heimische Wirtschaft, die Oberbürgermeister Thomas Jung mit dem Besuch des Verteidigungsministers verband, dämpfte Peter Struck. "Ich habe nur ein begrenztes Budget", warb er um Verständnis. Zukunft hätten vor allem Projekte europäischer Zusammenarbeit wie der deutschfranzösische Kampfhubschrauber Tiger. „Die Europäer müssen Schwerpunkte setzen, einen Wettlauf in Sachen Ausrüstung mit den USA können wir nicht gewinnen", sagte Struck.

Nach seiner Rede überreichten Oberstleutnant Johannes Jakobs-Woltering und Leistritz-Vorstand Ernst Rothstein vom Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft eine afghanische Wasserpfeife an den bekennenden Pfeifenraucher Peter Struck. „Damit Sie bei Ihrem nächsten Besuch am Hindukusch die richtige Ausrüstung dabeihaben", schmunzelte Oberstleutnant Jakobs-Woltering.

Afghan-Buffet

Anschließend luden sie den Minister und die Gäste zu einem afghanischen Buffet ein. Landestypische Spezialitäten und eine Dekoration mit Teppichen schlugen die Brücke zwischen westlicher Sicherheitspolitik und orientalischer Kultur. Vertreter der mittelfränkischen Wirtschaft und ihrer Verbände, darunter Gerd Rohrwitz von der IHK Fürth und Christian Nowak vom IHK-Gremium, sprachen mit dem Minister unter anderem über die aktuelle Auftragslage. Wenige Wochen vor den Landtagswahlen suchten Politiker aller Ebenen und Fraktionen das Gespräch mit dem Minister und den Gästen: Aus Fürth Stadt und Land waren unter anderem die Vorsitzende der Kinderkommission des Bundestages Marlene Rupprecht (SPD), der Verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Christian Schmidt, die Landtagsabgeordnete Petra Guttenberger (CSU) und ihr Herausforderer Horst Arnold (SPD) in die Pyramide gekommen. CLARA GRAU

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Verteidigungsminister Peter Struck (2.v.l.) beim Besuch in Fürth. Begrüßt wurde der SPD-Politiker von Marlene Rupprecht, OB Thomas Jung und Christian Schmidt (von links). Foto: Kögler


Abendzeitung vom 9.8.03

Eine Wasserpfeife für den Verteidigungsminister

Eine Wasserpfeife aus dem Staat am Hindukusch hatte der Siemens-Repräsentant für Afghanistan, Gohlan Hassanzadah, Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) zum afghanischen Abend im Fürther Hotel Pyramide mitgebracht. Seit einem Jahr lebt der der Siemens-Chef aus Bubenreuth in Kabul. Oberstleutnant Johannes Jakobs-Woltering hatte den Abend initiiert.

Die Gelegenheit für einen Plausch mit dem Minister nutzten auch der Fürther OB Thomas Jung sowie die SPD-Bundestagsabgeordneten Günther Gloser, Marlene Rupprecht, Verena Wohlleben sowie ihre CSU-Kollegen Marlene Mortler and Hans Raidel. Für Gloser war es einer der letzten Termine vor seinem Italien-Urlaub: "Ich lasse mich da vom Kanzler nicht beeinflussen."

Teppichhaus-Chef Rezah Bonakdar hatte mit seinen Teppichen im Saal fürs passende Ambiente gesorgt. Leistritz-Vorstand Ernst Rothstein und Arndt-Gruppen-Chef Thomas Lechner fachsimpelten mit Motorrad-Fan Peter Struck über dessen Harley-Trip durch Kalifornien.

Die afghanischen Häppchen ließen sich auch MAN-Niederlassungsleiter Ernst Grolig, Polizeipräsident Gerhard Hauptmannl und IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Riesterer schmecken.